1. November 2009
Fiat 850 Spyder Serie 1
Fiat 850 Spider
Die Geschichte der 850er Fiats beginnt etwas vor meiner Geburt, im Mai 1964. Die 850er Limousine wurde aus dem 600er Fiat entwickelt und war wie der 500 und der 600 so ein typisch runder „Kugelblitz“, deren heisseste Varianten, die von Abarth bis auf über einen Liter Hubraum aufgeblasen wurde, heute noch bei den Oldtimerrennen „aufräumen“. Der Name 850 kommt aus dem Original-Hubraum. Beim Genfer Automobilsalon 1965 wurden zwei weitere Versionen vorgestellt: Der 850 Spider und das 850 Coupe. Dabei wurde das Coupe von Fiat selbst gefertigt, während die Spider bei Bertone auf die von Fiat gelieferten Bodengruppen gesetzt wurde. Der Motor wurde durch schärfere Nockenwellen
Pressefoto 850er mit Dame 🙂
und einen anderen Vergaser auf 47 PS(Coupe) und 49 PS (Spider) gebracht.
Hier einige Bilder, wie das Auto damals aussah – es sind die Original-Pressebilder, die mir von der FIAT AG Heilbronn freundlichst zur Verfügung gestellt wurden. Das obige Bild zeigt die Serie I, zu erkennen an den schrägen Scheinwerfern.
Nochmal die Serie I, diesmal direkt aus dem Leben gegriffen – man nannte ihn auch „Neckermann-Ferrari“.
Fiat 850 Sport Spider
Im Jahr 1968 reichten die 49 PS nicht mehr. Die Serie II wurde wie der VW Käfer in dieser Zeit auf senkrechte Scheinwerfer umgebaut – in den USA wurde dies vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Die um 3 PS auf 52 PS gestiegene Leistung brachte der zweiten Serie den Zusatz „Sport Spider“ ein; ein auf 900 ccm erhöhter Hubraum, realisiert durch eine Kurbelwelle mit mehr Hub, andere Ventile und andere kleinere Änderungen machten es möglich. Die Höchstgeschwindigkeit stieg von 145 auf 150 km/h – erkauft mit einem „Loch“ zwischen dem dritten und vierten Gang, das beim Fahren etwas nervig sein kann.
850 Sport Spider
Interessant ist bei den Pressebildern übrigens auch der Wechsel in der Schreibweise des Wortes „Spyder/Spider“, allerdings habe ich ausser dem obigen Bild noch keine Quelle gefunden, wo das mit „y“ geschrieben wurde.
Der 850 Spiderwurde bis 1972/1973 gebaut und hinterließ eine Lücke in Fiats Modellpalette, die durch den Targa X1/9 nur unvollkommen geschlossen wurde. Erst 1994 kam mit der barchetta ein echter Nachfolger, bei dem Fiat übrigens auch unter dem Blech ähnliche Wege ging wie beim Urahn; auch bei der barchetta steckt ein „Massenauto“ – in diesem Fall der Punto – unter dem schmucken Cabriokleidchen. Heute kümmern sich in Deutschland die Fiat 850 IG und der Fiat 850 e.V. um die Autos; im zweiteren bin ich Mitglied.
850er im Renntrimm
So könnte er auch aussehen 😉
Diese Autos werden in den USA gerne für kleine Rennen (Autocross) aufgebaut.
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